Montag, 5. März 2007

Unsicherer Rechtsstatus verursacht Angst

Berlin (ep). Die Mitautorin der UNICEF-Studie "Roma-Kinder in Deutschland", Brigitte Mihok, hat eine gesetzliche Besserstellung von in Deutschland lebenden Roma-Kindern gefordert. Besonders für die etwa 10.000 aus dem Kosovo stammenden Roma-Kinder sei ein Aufenthaltsrecht notwendig, sagte Mihok am Montag im Deutschlandradio Kultur.

Sie könnten auf absehbare Zeit nicht in ihre Heimat zurückkehren, weil sie dort nicht sicher seien. Deshalb bräuchten sie einen Status, der ihnen eine Perspektive biete. Eine Duldung, wie sie jetzt für etwa zwei Drittel der insgesamt 20.000 Roma-Kinder gelte, verschlechtere ihre Situation. Mihuk weiter: "Sie haben ja keinen rechtmäßigen Aufenthalt und sind verpflichtet auszureisen. Dieser Ausreise-Druck bestimmt auch die Situation. Viele Sozialarbeiter haben darauf hingewiesen, dass unter den Kindern, die geduldet sind und auch die Schule besuchen, eine Unruhe entsteht, wenn die Duldung abläuft. Sie kommen dann auch nicht zur Schule aus Angst, dass sie abgeholt werden."

Brigitte Mihok betonte, dass die Situation der Roma-Kinder in Deutschland regional unterschiedlich sei, da sie in verschiedenen Bundesländern lebten. Auch die Kommunen würden ihren Handlungsspielraum unterschiedlich nutzen. Als Beispiel nannte die Mitautorin der UNICEF-Studie "Roma-Kinder in Deutschland" die Bildungssituation. "Die Studie zeigt auf, dass die fehlende Schulpflicht für geduldete Flüchtlinge in drei Bundesländern - Hessen, Baden-Württemberg und Saarland - eine Benachteiligung mit sich bringt."

ACHTUNG REDAKTIONEN: Sie können ein Interview-Mitschnitt auf http://ep.podspot.de abrufen.

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